Stadtwanderweg KS-Nord

Ein abwechslungsreicher Wanderweg vom Hauptbahnhof über Rothenditmold, Nord (Holland), Fasanenhof nach Wolfsanger.

Wegzeichen Stadtwanderweg KS-NordKS-Nord ist der erste in einer Reihe weiterer Stadtwanderwege, die vom HWGV geplant, konzipiert und eingerichtet werden. Alteingesessene und Neubürger können auf ihnen Kassel erkunden und die Sehenswürdigkeiten in den anderen Stadtteilen kennen lernen. Unterwegs finden sie Informationstafeln über die geschichtlichen Hintergründe der Stadtteile. Außerdem ist ein Flyer mit der Wanderroute und Wissenswertem entlang dem Weg erschienen. Sie erhalten ihn beim Hessisch-Waldeckischer Gebirgsverein Kassel e. V. oder hier als PDF-Datei zum Download: Flyer Stadtwanderweg KS-Nord.

Der gesamte Wanderweg wurde in beiden Richtungen markiert, so dass jeder die Strecke in eigener Regie erwandern kann. Wem die gesamte Strecke mit rund 16 km zu lang erscheint, kann die Wanderung an vielen Stellen mit ÖPNV-Anschluss abkürzen.
Für die perfekte Orientierung unterwegs finden Sie hier die GPX-Datei zum Download: gpx-datei-stadtwanderweg-ks-nord.zip

Die Geoinformation und Vermessung stellt auf dem Geoportal der Stadt Kassel eine Story-Map des Stadtwanderwegs zur Verfügung. Sie bietet eine ansprechende und informative Kombination aus Karte, Texten und Bildern. 
Direkter Link zum Geoportal: → geoportal.kassel.de/wandern-ks-nord

Plan Stadtwanderweg KS-Nord
Wanderkarte mit Genehmigung der Stadt Kassel, Vermessung und Geoinformation, Nr. 1903.

Hauptbahnhof / Kulturbahnhof (Stadtteil Mitte)

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ein engmaschiges Eisenbahnetz in ganz Deutschland. Von der zunehmend ­bedeutenden Nord-Süd-Verbindung sollte auch Kassel profitieren. Um den Höhenunterschied zum bergigen Umland gering zu halten, wurde der Bahnhof nördlich und außerhalb des ­damaligen Stadtzentrums errichtet. Der Bau des spätklassizistischen Bahnhofs­gebäudes begann 1852 und wurde 1856 vollendet. Doch schon 1899/1903 und auch 1909/1914 wurde der Hauptbahnhof aufgrund des zunehmenden Verkehrs umgestaltet und erweitert.
Im 2. Weltkrieg diente der Bahnhof vor allem militärischen Interessen. Am 22. Oktober 1943 wurde der Hauptbahnhof durch einen Bombenangriff zu 75% zerstört.
Von 1952 bis 1960 erfolgte der Wiederaufbau im Stil der 50er Jahre unter ­Beibehaltung und Restaurierung der ­spätklassizistischen Elemente.

Mit der Eröffnung des ICE-Bahnhofs Wilhelmshöhe 1991 verlor der Hauptbahnhof seine Bedeutung für den Fernverkehr. Seit 1995 werden die Räumlich­keiten des Kulturbahnhofs vor allem für kulturelle Zwecke genutzt. Dazu gehören u. a. die Bali Kinos, der Offene Kanal Kassel, die Caricatura, das Spohr Museum, das Gleis 1, Ausstellungsräume und Büros.

Seit 2007 unterquert die RegioTram den Bahnhof und verbindet das Umland ohne Umsteigen direkt mit der Innenstadt.

Mahnmal Gleis 13/14 – „Das Gedächtnis der Gleise“

Zwischen 1941 und 1942 wurden jüdische Kinder, Frauen und Männer – etwa 2 500 Menschen – vom Gleis 13 in drei Sonderzügen abtrans­por­tiert und Opfer des ­Nationalsozialismus. Das Mahnmal erinnert an diese deportierten und ­ermordeten Kasseler Juden.

„Alter Bahnhof Video Walk“

Der „Video Walk“ präsentiert die Geschichte des früheren Hauptbahnhofs in Bild und Ton auf einem tragbaren Mediaplayer. Durch ­historische Aufnahmen, gefilmte Szenen, Kommentare, Geräusche und Musik überlagern sich Vergangenheit und Gegenwart. Infos und Anmeldung: Stadtmuseum Kassel, Tel. 0561 787-1400

Neuer Unternehmenspark

Nördlich des Hauptbahnhofes entsteht seit 2014 ein innerstädtisches Gewerbegebiet, in dem sich vor allem ­Unternehmen aus den Bereichen Forschung, Technik und Dienst­leistung ansiedeln sollen.
Pionier ist das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) mit einem architektonisch außergewöhnlichen Neubau.

Gastronomie (Auswahl):

  • Gleis1, Rainer-Dierichs-Platz 1, 34117 Kassel, Telefon. 0561 7664240, www.gleis1.eu
  • Café am KuBaRainer-Dierichs-Platz 1, 34117 Kassel

Stadtteil Rothenditmold

Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes Roden-Ditmelle datiert aus dem Jahr 1317.
Jahrhundertelang war Rothenditmold eine ­ländliche Siedlung, bis die Industrialisierung einen grundlegenden Wandel einleitete. Infolge des Anschlusses Kassels an die Eisenbahn im Jahr 1848 entwickelte sich das Dorf unterhalb des Kasseler Hauptbahnhofs zu einem Industrie- und Arbeitervorort.
1871 wurde der Vorläufer der „Wegmann Waggonfabrik“ gegründet. Gleichzeitig expandierte die Firma Henschel und prägte mit dem Werk Rothenditmold das Dorf. Der Anschluss an das Schienennetz durch den Bahnhof Unterstadt im Jahr 1876 führte zur Ansiedlung neuer Betriebe. 1882 war das die Jutespinnerei und Weberei, ein Jahr später die Brauerei „Schöfferhof“.1895 wurde die Kesselschmiede von Henschel & Sohn erbaut.
Bedeutend für die weitere Entwicklung Stadtteils war die Eingemeindung nach Kassel im Jahr 1906.

Heute ist Rothenditmold mit dem größten Anteil an Kindern unter sechs Jahren und vielen Studierenden in Nähe der Universität ein junger Stadtteil – lebendig, bunt und international.

Früheres Industriegelände Henschel

Die alten denkmalgeschützten Hallen der Hammer- und Kesselschmiede wurden ab den 1990er Jahren nach und nach von Künstlern, Gewerbetreibenden und Museumsbetreibern umgenutzt. Heute beherbergen die Gebäude u. a. das Technikmuseum (www.tmk-kassel.de) und das ­Henschel Museum (www.henschel-museum.net).

Heilhaus

Auf dem Gelände einer ehemaligen Jutefabrik entstand eine von Freiräumen durchzogene Wohnsiedlung der Heilhaus-Stiftung Ursa Paul. Im Miteinander der Generationen wurde das Heilhaus als Ort aufgebaut, der Menschen in allen Lebensphasen offen steht.

Die „Pääreschwänze“

Das ist der Spitzname für die Rothenditmolder und heißt auf deutsch „Pferdeschwänze“. Er soll der Zeit entstammen, in der in Rothenditmold die letzte Möglichkeit bot, Pferde vor der höher gelegenen Innenstadt zu tränken. Die von Steinbildhauer Siegfried Böttcher 2018 in Szene gesetzte Skulptur befindet sich an der Kreuzung Wolfhager / Gelnhäuser Straße.

Döllbachaue

Kurz hinter der Wolfhager Straße ist die Döllbachaue eine grüne Oase.

Rothenberg

Nördlich des alten Ortskerns erhebt sich der Rothenberg mit einer schönen Parkanlage. Im Rothenbergpark befindet sich eine 3D-Bewegungslandschaft, die spielerisch der Verbesserung der Mobilität, Körperhaltung und Gangsicherheit dienen soll. Die katholische Pfarrkirche St. Joseph auf dem Rothenberg wurde 1907 eingeweiht.

Hessenkolleg Kassel

1962 wurde das Hessenkolleg Kassel eröffnet – eine Schule, an der Erwachsene das Abitur und die Fachhochschulreife machen können. Seitdem haben über 2000 Schülerinnen und Schüler hier ihre Hochschulreife erworben.

Ottokar-Knierim-Platz

Der 2017 eingeweihte Platz erinnert an den ehemaligen Ortsvorsteher Ottokar Knierim (1931 – 2016). Er war Begründer des Stadtteilarchivs und galt als „das Gedächtnis Rothenditmolds“.

Anne-Frank-Haus

Das Kinder- und Jugendzentrum besteht seit 1958 und war eins der ersten der Stadt Kassel. Ein Schwerpunkt ist die projektorientierte Arbeit im kreativen und musischen Bereich.

Marienkrankenhaus

Das Marienkrankenhaus verdankt sein Entstehen dem Kommerzienrat Peter Wegmann, dem Besitzer der Waggonfabrik Wegmann & Co. 1902 stellte er eines seiner Häuser auf dem Rothenberg als Kranken­station zur Verfügung, um für eine bessere Versorgung der erkrankten Arbeiter und deren Familien zu sorgen. Im Jahr 1913 wurde dann das Marienkankenhaus eröffnet.

Rothenbergsiedlung

Unter der Leitung des Architekten Otto Haesler entstanden zwischen 1929 und 1931 die Häuser im Bauhaus-Stil. Errichtet wurden sie in der neuartigen „Stahlskelettbauweise“ im Rahmen des kommunalen Sozialwohnungsbaus. Zur Siedlung gehört ein Wasch- und Heizhaus.

Industriestandort Werk Mittelfeld

Zu Ende des Ersten Weltkriegs diente das 1918 in Betrieb genommene Werk Mittelfeld der Firma Henschel & Sohn für den Geschützbau. Das Ende des Kriegs zwang zur Umstellung auf den Bau von Lokteilen. Ab 1925 wurden dort Lastkraftwagen und Busse hergestellt. Im Zweiten Weltkrieg engagierte sich Henschel wieder militärisch. Schwere Henschel-Lastwagen kamen vielfach zum Einsatz. 
1946 waren die im Krieg zerstörten Werkanlagen soweit instand gesetzt, dass die Produktion von Bussen, Oberleitungsbussen und 1950 auch die von LKWs wieder aufgenommen werden konnte. Nach einigen erfolgreichen Jahrzehnten kam zu Beginn der 1980er Jahre das endgültige Aus für die Produktion von Fahrzeugen.
Heute arbeiten an diesem Standort rund 5.500 Menschen in 40 Betrieben. Die größten sind neben Rheinmetall das Daimler-Lkw-Achsenwerk, Bombardier als Hersteller von Schienenfahrzeugen sowie Henschel Antriebstechnik.

Gastronomie (Auswahl):

  • Restaurant Achilles,
  • Zeyno’s Caffee, Marburger Str. 60, 34127 Kassel, Tel. 0561 491607

Stadtteil Nord (Holland)

Die sogenannte Nordstadt hat ihren Ursprung in der Ausdehnung der Stadt entlang der Holländischen Straße und der Ahna. Der Straßenzug gehört zu den ältesten Heer- und Handelswegen im Kasseler Becken. Doch die Ahna war die eigentliche Lebensader und lieferte Wasserkraft für zahlreiche Mühlen. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts erstreckten sich nördlich des Holländischen Platzes Gärten und Felder.

Hauptfriedhof

Der 40 ha große Hauptfriedhof wurde 1843 eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg wurde er fast völlig zerstört. An den Krieg erinnern der ­Ehrenfriedhof, das Bombenopferfeld und der Ausländerfriedhof. Neben den Ehrengräbern Kasseler Persönlichkeiten kann man auch botanische Schätze entdecken. Parkähnlich wirken die Baumalleen und Springbrunnen.

Auferstehungskirche

Die ev. Kirche wurde 1906 erbaut. Den zweiten Weltkrieg überdauerte das spätgotische Bauwerk jedoch nicht. Der Neubau wurde 1951/52 eingeweiht.

Kulturzentrum Schlachthof

In einem Verwaltungsgebäude des 1978 nach Waldau verlegten Schlachthofs etablierte sich das Kulturzentrum Schlachthof mit jährlich mehr als 200 Kulturveranstaltungen, offener Jugendarbeit und Beratungsangeboten zur Integration.

Universität Kassel, Campus Holländischer Platz

Seit 2011 wird der Campus in nördlicher Richtung auf den Flächen der ehemaligen Unternehmen Henschel (K18 /K19), Gottschalk & Co. sowie Kohlen Koch erweitert. Einige historische Gebäude aus der Gründerzeit wurden in der Planung berücksichtigt und saniert.

Mahnmal „Die Rampe“

Das 1985 aufgestellte Mahnmal erinnert an die Depor­tation und die darauf folgende Ermordung von ­Menschen – Juden und anderen – aus Kassel und die Verschleppung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangs­arbeitern in der NS-Zeit.

Nordstadtpark

Die Verdichtung des Stadteils durch den Campus der Uni erforderte einen Ausgleich, der 2006 mit dem Nordstadtpark Gestalt annahm. Eine große Wiese lädt zum Grillen, Ball spielen und Verweilen ein.

Der Möncheberg

Der Name geht auf die Mönche eines früheren Karmeliterklosters zurück. Zwischen Holländischer und Ihringshäuser Straße gelegen, befand sich dort einst eine Ziegelei, die in der nahe gelegenen Grube Ton gewann. Mit der Gründung der Braunkohlen­zeche durch Werner Henschel um 1820 begannen mehr als 140 Jahre Bergbau.
Im Zweiten Weltkrieg befanden sich am Möncheberg große Wohnlager und ein Straflager der „Geheimen Staatspolizei Kassel“.

Gastronomie (Auswahl):

  • Café Hurricane,
  • Café-Nordpol,

Stadtteil Fasanenhof

1640 wurde der „Fasangarten“ vor Wolfsanger erstmals erwähnt. 1920 kaufte die Stadt Kassel den Fasanenhof vom preußischen Staat, um dort Wohnbebauung durchführen zu können. Im Jahr 1926 wurde das Gebiet nach Kassel eingemeindet. Aufgrund der genossenschaftlichen Siedlungstätigkeit ist der ­Fasanenhof bis heute ein fast reiner Wohn-Stadtteil.

Dichterviertel

Eine Vielzahl von Straßen ist nach Dichtern wie Eduard Mörike, Wilhelm Hauff, Adelbert von Chamisso und Franz Grillparzer benannt.

„Puddingskolonie“ an der Quellhofstraße

Die Häuser wurden im Jahr 1921 auf dem Grundstück einer ehemaligen Ziegelei erbaut. Da die Fassaden so schön vanillegelb waren, wurde sie im Volksmund ­„Puddingskolonie“ genannt.

Quellbachtal

Zwischen 2008 und 2013 wurde das Quellbachtal renaturiert und ist heute, einschließlich einer Streuobstwiese, ein kleines Schlaraffenland für Mensch und Tier.

Hegelsberg

Zwischen den Stadtteilen Philippinenhof-Warteberg, Fasanenhof und Nord liegt das größte geschlossene Kleingartengebiet der Stadt. Mehrere Wege führen durch das Gelände und zu den Vereinsgaststätten „Glitzerburg“, „Volkswohl“ und „Möncheberg“. Oben auf dem Berg angekommen, liegt dem Spaziergänger Kassel zu Füßen. Die herrliche Aussicht erstreckt sich über den gesamten Habichtswald bis zum Dörnberg. Am Nordrand des Kleingartengeländes wurde der Weidepark mit bunten Blumenwiesen und ein Biotop angelegt.

Gastronomie (Auswahl):

  • Gaststätte Glitzerburg, Schwarzer Stein 50 (am Kleingartengelände), 34125 Kassel, Tel. 0561 47594100, → Facebook
  • Gaststätte MönchebergQuellbachweg 1/2 (am Kleingartengelände), 34125 Kassel, Tel. 0561 56011342 oder 0160 846546

Stadtteil Wolfsanger / Hasenhecke

Als das Dorf „Wulvisanger“ im Jahre 811 erstmals in einer Urkunde Karls des Großen erwähnt wurde, war es bereits eine ansehnliche Siedlung. Zahlreiche größere Höfe prägten bis vor wenigen Jahrzehnten das Ortsbild.

Schilder der Heimatfreunde Wolfsanger an den früheren Standorten erinnern u. a. an die zahlreichen Adelshöfe. Im August 2020 wurde von den Heimatfreunden darüber hinaus eine neue Informationstafel zur Geschichte des Stadtteils aufgestellt: Informationstafel der Heimatfreunde Wolfsanger.pdf

Hasenhecke

Der Aufbau der Wehrmacht nach 1933 führte zur Errichtung einer Flak-Kaserne (Flak = Flieger-Abwehr-Kanone) auf der Hasenhecke. Im Frühjahr 1939 zogen dann Soldaten eines Flak-Regiments in die Kaserne ein. Bei Luftangriffen vom 3. und 22. Oktober 1943 wurde Wolfsanger zu mehr als 80 Prozent zerstört.
1983 sanierte die Hessische ­Heimstädte die ehemaligen Mannschaftsunterkünfte und baute sie zu ­219 modernen Sozialwohnungen um. Das Projekt fand bundesweit Beachtung.
Zwischen dem alten Dorf und der Hasenhecke liegt seit 2005 Kassels größtes Neubaugebiet in einer sonnenbegünstigten und aussichtsreichen Hanglage.

Das Dorf Wolfsanger

Im Jahre 1019 schenkte Kaiser Heinrich II. dem Kloster Kaufungen die Wolfsanger Kirche und deren große Besitzungen. Der Ort Wolfsanger erhielt das Recht, einen samstäglichen Wochenmarkt und jährlich zum Johannisfest einen dreitägigen Jahrmarkt abzuhalten – sicher ein Anreiz für einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Einen Wandel der ländlichen Struktur brachte die Industrialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts mit sich. Die Menschen verdingten sich zunehmend in den großen Betrieben im nahegelegen Kassel.
Durch die Zerstörung 1943 ging der dörfliche Charakter weitgehend verloren. Nach Kriegsende begann der Wiederaufbau. Die meisten, vorher prägenden, großen Höfe lagen in Schutt und Asche. Sie durften an gleicher Stelle nicht wieder aufgebaut werden. Daher entstanden rund um den Ortskern und im Bossental neue Wohngebiete mit Ein- und Zweifamilienhäusern. Heute ist Wolfsanger mit rund 7000 Einwohnern (Stand 2017) eine attraktive Wohngegend.

Johannis-Kirche

Schon im Jahre 1019 wurde an dieser Stelle, dem Opferberg, eine Kirche urkundlich erwähnt. Der Name „Opferberg“ lässt darauf schließen, dass sich hier in vorchristlicher Zeit eine Opferstätte befand. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche immer wieder beschädigt und verfiel zuletzt. Die Gemeinde erbat daher 1675 Hilfe und Unterstützung beim Landgrafen Karl. 1725 konnte die neue Kirche eingeweiht werden. Landgraf Karl war bei der Feierlichkeit persönlich anwesend.  Der Zerstörung 1943 entging auch die Kirche nicht. Nach dem Krieg wurde sie wieder aufgebaut. 2019 blickt die Kirchengemeinde mit einer Festwoche auf die 1000 Jahre zurück.

Kaltwasserheilanstalt

Der „Förderverein der Wasserheilanstalt Wolfsanger“ kaufte 1839 einen Hof, der am Osterbach lag, und baute das Herrenhaus um. 1842 begann der Kurbetrieb mit Wasserheilverfahren aller Art. Rund vier Jahrzehnte waren die Kuren sehr beliebt, bis der Besuch in den 1880er Jahren erheblich nachließ.  Daran änderte auch die Pferdebahn nichts, die Wolfsanger seit 1897 mit Kassel verband.  1909 wurde der Kurbetrieb ganz eingestellt.
Zwei Ärzte wandelten den Betrieb in das “Unfallkrankenhaus Cassel – Bad Wolfsanger“ um. Während des 1. Weltkriegs wurden hier viele verwundete Soldaten behandelt, die vom Hauptbahnhof in Kassel mit der 1911 elektrifizierten Straßenbahn herbeigebracht wurden. Als das Unfallkrankenhaus 1921 aufgelöst wurde, übernahm die Landwirtschaftskammer Kassel das Areal und richtete dort die „Höhere Lehranstalt für praktische Landwirte“ ein.
Die Wasserheilanstalt/Landwirtschaftsschule fiel ebenfalls dem Krieg zum Opfer. An dieser Stelle wurden 1969 die „Terassenhäuser am Fuldablick“ gebaut.

Gastronomie (Auswahl):